Der leise Tod der Geldmengensteuerung: Ende eines Irrwegs - Institut für Makrofinanzen

Florian M. Kern, Max Krahé
Institut für Makrofinanzen, 2022
Poziom: zaawansowane
Perspektywy: Ekonomia austriacka, Postkeynesizm
Temat: macroeconomics, money & debt, philosophy of economics
Formularz: Policy Paper & Advocacy
Link: https://www.dezernatzukunft.org/der-leise-tod-der-geldmengensteuerung-ende-eines-irrwegs/

Mehr Geld führt automatisch zu mehr Inflation - steht doch in allen Zeitungen! Tatsächlich handelt es sich dabei um eine längst widerlegte Doktrin, die zudem Praktiker in der Geldpolitik nie wirklich überzeugt hat.

Florian Kern und Max Krahé beschreiben ausführlich die Entstehung der sog. Geldmengensteuerung in der Geldpolitik, und warum diese gescheitert ist. Jedoch ist der von ihr beschworene Wirkungszusammenhang zwischen Preisniveau (sprich: Inflation) und Geldmenge in den Köpfen einer breiten Öffentlichkeit hängen geblieben, was zu einer Fehlwahrnehmung von Funktion und Auswirkungen heutiger Geldpolitik und ihrer Instrumente wie Quantitative Easing (Anleihekaufprogramme) etc. geführt hat.


Kommentar von unseren Editor*innen:

Faszinierenderweise sind auch viele Laien mit der sog. Quantitätstheorie der Preise vertraut, wonach sich die Ausdehnung der Geldmenge quasi 1:1 im Preisniveau einer Volkswirtschaft niederschlägt. Und auch wenn Milton Friedman, der 'Gottvater' des Monetarismus und seine Gefolgsleute stets weitaus sophistischer argumentiert haben als diese krude Handhabung einer einfachen Identität, so blieb doch stets der grundlegende Makel der letztlichen Verwechslung von Geld und Kredit und damit die Vernachlässigung der Tatsache, dass es primär die Kreditvergabe des privaten Sektors ist, die in einem fractional reserve-Regime das Preisniveau beeinflusst. Müßig zu sagen, dass die damit verbundene Kreditnachfrage eben nicht stets maximal ist, so dass jedwedes zusätzliche Kreditangebot automatisch Abnehmer fände, sondern ganz im Gegenteil zumeist eine unzureichende Kreditnachfrage infolge einer fehlenden Investitionsnachfrage das bottleneck am Kreditmarkt darstellt. Dann aber ist es die Zinssteuerung, über die die Geldpolitik implementiert wird, und eben nicht die Geldmengensteuerung (was auch immer das genau sein soll).

Florian Kern und Max Krahé stellen all diese Dinge in einen größeren, historischen Zusammenhang und erklären auf nahezu laienverständliche Weise Entstehung und Auswirkungen eines der größten Irrtümer in der Geschichte der Makroökonomik.

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