Photo by Mathieu Stern on Unsplash
Wir sammeln und veröffentlichen ausgewählte Working Paper und Zeitschriftenartikel auf Exploring Economics.
Stephan Pühringer und Judith Egger | 2016
Abstract: Dieser Beitrag zeigt auf Basis einer Diskurs- und Metaphernanalyse des öffentlichen Diskurses von ÖkonomInnen zur Finanzkrise, dass hier Krankheitsmetaphern eine zentrale Bedeutung zukommen. Die Metapher der Krankheit impliziert die Vorstellung eines gesunden Normalzustandes der Wirtschaft, der als erstrebenswert bzw. wiederherstellenswürdig erscheint. Die Suggestion, dass die Krise von außen verursacht (eine “Infektion”) sei, ist eine spezifische Interpretation der Krise, die grundsätzlichen Zweifel am bestehenden (Finanz-)Kapitalismus kategorisch ausschließt. Krankheitsmetaphern können vielmehr als implizite politische Forderung interpretiert werden, wirksame Korrekturmaßnahmen zu suchen, um diese Störungen oder Infektionen rasch los zu werden bzw. heilen zu können, um dann schnell wieder zum "Normalzustand" funktionierender Marktmechanismen zurückkehren zu können.
Key words: Metaphernanalyse; ÖkonomInnendiskurs; Krisen als Krankheiten; Finanzkrise
Abboniere unsere Newsletter, um von neuen Debatten und Theorien, Konferenzen und Schreibwerkstätten zu erfahren.
Gehe zu: Wie krank ist unser Wirtschaftssystem? Krisen als Krankheiten im ökonomischen Diskurs