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Stellt euch vor, eine Freundin möchte euer Auto leihen, ihr versprecht das, habt aber kein Auto, sondern nur einen Scheibenwischer. Das wäre völlig absurd? Denn man kann nicht herleihen, was man nicht hat? Doch - Banken können das. Wenn ich mir 500.000 Euro von der Bank leihe, dann schafft die Bank dieses Geld aus dem Nichts. Und wo ist das Problem dabei? Woher kommt eigentlich Geld? Viele denken, dass es so funktioniert: "Der eine spart, der andere braucht Geld, das er noch nicht hat. Das muss organisiert werden. Das nennt man Bank. So einfach ist das."
Das stimmt nicht. Wenn ich zur Bank gehe und mir Geld leihe, etwa um eine Wohnung zu kaufen, dann schafft die Bank das Geld für den Kredit in dem Moment, in dem ich den Kredit aufnehme. Aus dem Nichts. Das klingt nicht weiter problematisch, doch Experten mahnen schon seit geraumer Zeit, dass Geschäftsbanken dieses Geldschöpfungsprivileg ausnutzen. Im Rahmen der Deregulierung der Banken in den 1980er Jahren haben Staaten weltweit viele Regeln der Kreditvergabe abgeschafft. Es ist heute den Banken überlassen, für welchen Sektor sie neues Geld schöpfen. So fließt viel Geld in Spekulationen, Aktienmärkte und komplizierte Finanzprodukte, doch die wirklich wichtigen gesellschaftlichen Projekte wie Bekämpfung des Klimawandels oder der Armut sind unterfinanziert. Wie könnten wir das ändern? Müssen wir die Banken abschaffen? Oder sollten wir die Regeln für Kreditvergabe wieder einführen?
In dieser Dokumentation werden der Geldschöpfungsprozess sowie damit zusammenhängende makroökonomische Dynamiken näher beleuchtet und anschaulich erklärt. Dabei helfen u.a. der Philosoph Aaron James, der Soziologe Aaron Sahr (siehe auch seine Ausführungen im Future Histories Podcast) und die Polit-Ökonomin Andrea Binder. Die Dokumentation richtet sich an ein diverses Publikum und fungiert als lehrreiches Einstiegsmaterial, welche die noch um sich greifende, leider noch gängige, aber inkorrekte Sichtweise, dass erst gespart werden müsse, damit investiert werden könne, widerlegt. Außerdem sollte der Frage des Eintritts des Geldes in die Wirtschaft und dessen Lizenzierung, Konditionen sowie Zweck eine höhere Bedeutung beigemessen werden, als der Frage einer gerechten Verteilung bereits erwirtschafteten Geldes. Die Doku ist also durchaus ein ebenso sehenswertes wie essentielles Werk für die finanzielle Bildung einer breiten Öffentlichkeit, denn Geld ist politisch und letztendlich ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess und sollte als solcher endlich thematisiert werden.
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