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Unvollständiger Wettbewerb

Wiwiwiki , 2019
Grado: debutante
Perspective: Economía neoclásica
Topic: Microeconomía y mercados
Format: Texto de aprendizaje

Unvollständiger Wettbewerb herrscht immer dann, wenn einzelne Anbieter ein gewisses Maß an Kontrolle über den Preis ihrer Produkte haben. 1

Inhaltsverzeichnis

 

Definition

Ist eine vollkommene Konkurrenz auf dem Markt nicht gegeben, bezeichnet man dies als unvollständigen Wettbewerb. Grund dafür ist die Preiskontrolle einzelner, weniger Anbieter. Durch eine Absatzerhöhung oder -senkung ihrer Produkte können sie dafür sorgen, das der Marktpreis steigt bzw. sinkt. Im vollständigem Wettbewerb ist es einzelnen Anbietern, duch eine Veränderung ihrer Absatzmenge, jedoch nicht möglich den Marktpreis zu beeinflussen.

Beschreibung

Was versteht man unter unvollständigem Wettbewerb

Wie entsteht unvollständiger Wettbewerb

Zwei Faktoren sind im wesentlichen dafür verantwortlich, dass das Entstehen eines unvollständigen Wettbewerbs möglich ist.

  1. Die Unternehmensgröße und die damit verbundene Kostenstruktur in der Produktion. Diese führt in der Regel dazu, dass große Unternehmen preiswerter (billiger) produzieren können als kleine. Die "kleinen Anbieter" können sich auf dem Markt nur schwer behaupten und werden oft vom Markt verdrängt. (siehe auch: interne Skaleneffekte)
  2. Markzutrittsbarrieren wie z.B. Patente und Copyrights, Lizenzen oder Franchises, gesetztliche Vorschriften, hohe Marktzutrittskosten u.ä..

Sie werden allgemein als "Faktoren, die es neuen Unternehmen schwer machen, in einem Wirtschaftszweig Fuss zu fassen"2 definiert. Je höher die zu überwindende Barriere ist, desto weniger Unternehmen (Wettbewerber) gibt es in der entsprechenden Branche und desto geringer (unvollständiger) ist der Wettbewerb bzw. Konkurrenz.
 

Vergleich vollständiger und unvollständiger Wettbewerb

Der Hauptunterschied beider Wettbewerbsformen, ist anhand der Nachfragefunktion zu erkennen. Im vollständigem Wettbewerb ist die Nachfragefunktion jedes Unternhemen vollkommen elastischen d.h. das jede einzelne Firma durch eine Veränderung ihrer Absatzmenge keinen EInfluss auf den Marktpreis ausüben kann. Bei der unvollständigen Konkurrenz ist dies jedoch der Fall und es kommt zu einer fallenden Nachfragefunktion. (siehe: Grafik zur Nachfrage) Als allgemeiner Vergleichs soll die nachstehende Übersicht dienen.

Vergleich vollständiger und unvollständiger Wettbewerb

Einordnung

Folgende Begriffe stehen in engen Zusammenhang mit dem unvollständigem Wettberwerb:

Monopol
Die deutlichste Form des unvollständigen Wettbewerbs findet man beim Monopol. Dabei handelt es sich um eine Marktform mit lediglich einem Anbieter und vielen Nachfragern. Teilweise wird auch der Begriff reines Monopol verwendet. Hierbei kann der einzelne Anbieter, da er ohne Konkurrenz auf dem Markt agiert, die Absatzmenge und den Preis für sein(e) Produkt(e) selber bestimmen.

Monopolistische Konkurrenz
Es gibt viele Anbieter, welche diferenzierte aber jedoch hoch substituierbare Produkte herstellen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der kleine Dorfbäcker. Er besitz eine räumliche Präferenz. Im Ort ist er der einzige Anbieter und kann somit seine Produkte etwas teurer anbieten, als die Bäcker in der nahe liegenden Stadt. Grund dafür ist das Verhalten der Kunden, welche den geringen "Mehrpreis" in Kauf nehmen, um den zusätlichen Weg (in die Stadt) zu sparen.

Oligopol
Als Oligopol bezeichnet man eine Marktform mit wenigen Anbietern und vielen Nachfragern. Jeder der wenigen Anbieter kann durch entsprechende Maßnahmen den Marktpreis bestimmen. Folglich handelt es sich also um keinen vollständigen (beim Polypol der Fall) sondern lediglich um einen unvollständigen Wettbewerb.

Kartell
Bei einem Kartell handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer wirtschaftlich und rechtlich selbstständiger Unternehmen, welche durch Absprachen untereinander versuchen den Wettbewerb zu beschränken und somit die Produktions- und Wettbewerbsverhältnisse zu kontrollieren. Nach deutschen und auch europäischen Recht gelten Kartelle als nichtig. Da jedoch beide Rechtsvorschriften Außnahmen zulassen, erfolgen durch die europäischen bzw. nationalen Kartellbehörden Kontrollen über die Rechtmäßigkeit von Unternehmenskooperationen.

Interne Skaleneffekte
Der vollständige Wettbewerb kann durch interne Skaleneffekten zerstört werden, da sie großen Unternehmen gegenüber kleinen Unternehmen einen Kostenvorteil bescheren können. Dies kann dazu führen, dass die Marktstruktur von einem zunächst vollständigem Wettbewerb, zu einem unvollständigem Wettbewerb umstrukturiert wird.
 

Beispiele

Microsoft
Microsoft ist bei der Herstellung von Software (Betriebssystem-spezifischer Bereich) weltweit führend. Somit können sie den Preis für beispielsweise das Betriebssystem "Windows" (NT, XP, Vista, ...) oder das Schreibprogramm "Microsoft Office" frei bestimmen. Meistens sind sowohl das Betriebssystem als auch das Schreibprogramm von Microsoft beim Kauf von PCs inklusive. Wird beispielsweise ein PC für 799 Euro verkauft, zahlt der Kunde davon 100 Euro (fiktiv) für die Software. Microsoft sichert sich somit einen sehr hohen Marktanteil, da gerade in den privaten Haushalten ihre Software verwendet wird. Als Substitute gibt es u.a. LINUX (Betriebssystem) oder Open Office (Schreibprogramm). Im Gegensatz zu den Microsoft-Produkten kann man diese sogar kostenlos im Internet herunterladen. Jedoch mangelt es aktuell noch am Bekanntheitsgrad jener Alternativen um Microsoft gefährlich zu werden.

Boeing
Den Markt für große Passagierflugzeuge teilen sich die Hersteller "Boeing" und "Airbus". Weitere ernst zu nehmenden Konkurrenten gibt es nicht. Boeing ist es also möglich durch eine Preissenkung mehr Flugzeuge zu verkaufen. Durch den niderigeren Preis, im Vergleich zum Substitut von Airbus, wird das Produkt für die Fluggesellschaften attraktiver und Boeing kann mehr Maschinen absetzen.
 

Quellen

Literatur

  • Olten, Wettbewerbstheorie und Wettbewerbspolitik 2. Auflage, Oldenbourg Verlag 1998
  • Samuelson/Nordhaus: Volkswirtschaftslehre, Übersetzung der 15. Auflage, Wirtschaftsverlag Carl Uebberreuter, Wien/Frankfurt 1999
  • Woll, Arthur (Hrsg): Wirtschaftslexikon. 9., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Oldenburg Verlag, München/Wien 2000
  • Internationale Wirtschaft - Theorie und Politik der Außenwirtschaft,7. Auflage,Pearson Studium Verlag, 2006

Einzelnachweise

  1. http://www.wiwi.uni-bielefeld.de/~eckwert/Downloads/SoWi/Vorlesung/Vorlesung%205.pdf; Folie 134↩︎
  2. Samuelson/Nordhaus: Volkswirtschaftslehre, Übersetzung der 15. Auflage, Wirtschaftsverlag Carl Uebberreuter, Wien/Frankfurt 1999, S. 196↩︎


 

 

 

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Schlagwörter: competition | market | markets | monopoly | oligopoly

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