(Zukünftige) Lehrerinnen und Lehrer der wirtschaftsberuflichen Bildung sind mit dem so zu bezeichnenden Lernfeldparadoxon konfrontiert. So setzt sich der Lernfeldansatz als Curriculum der beruflichen Bildung aus folgenden zwei Perspektiven zusammen, die sich zu widersprechen scheinen: Dem im Lernfeld-Konzept formulierten (Bildungs-)Anspruch an eine nachhaltigkeitsorientierte wirtschaftsberufliche Bildung und dem in den Lernfeld-Vorgaben formulierten (Qualifikations-)Anspruch an eine wirtschaftsberufliche Bildung, die sich an betrieblichen Situationen orientiert. Der Lernfeld-Ansatz stellt (zukünftige) Lehrerinnen und Lehrer somit vor die Herausforderung, sowohl der Perspektive des Lernfeld-Konzepts als auch der Perspektive der Lernfeld-Vorgaben nachzukommen. Mit dieser Herausforderung setzen sich zukünftige Lehrkräfte in ihrem Bachelorstudium „Wirtschaftspädagogik“ an der Leuphana Universität Lüneburg in einem gestaltungsorientierten Lern-Forschungs-Prozess auseinander. In diesem Beitrag werden konzeptionell-theoretische Einblicke in diesen Prozess gegeben, indem design thinking als gestaltungsorientierter Lern-Forschungs-Prozess rekonzeptionalisiert und am Beispiel eines Seminarkonzepts konkretisiert wird.