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Im Angesicht der Klimakrise und der Fridays-for-Future-Proteste hat das Netzwerk Plurale Ökonomik unter #Economists4Future dazu aufgerufen, Impulse für neues ökonomisches Denken zu setzen und bislang wenig beachtete Aspekte der Klimaschutzdebatte in den Fokus zu rücken. Dabei geht es beispielsweise um den Umgang mit Unsicherheiten und Komplexität sowie um Existenzgrundlagen und soziale Konflikte. Außerdem werden vielfältige Wege hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise diskutiert – unter anderem Konzepte eines europäischen Green New Deals oder Ansätze einer Postwachstumsökonomie. Hier finden Sie alle Beiträge, die im Rahmen der Serie erschienen sind.
Erstveröffentlichung im Makronom
Seit Beginn der Industriellen Revolution besteht eine äußerst enge Kopplung zwischen ökonomischer Entwicklung und einem stetig steigenden Ressourcenbedarf mit im globalen Maßstab zunehmend substanziellen und teils irreversiblen Umweltschäden (vgl. Hallegatte et al. 2011). Das Ergebnis dieser Prozesse lässt sich prägnant mit dem Begriff „Anthropozän“ beschreiben – als Bezeichnung für ein geologisches Zeitalter, in dem der Mensch als bestimmender Faktor auf die Erdsysteme einwirkt und ihre kritischen Belastungsgrenzen zunehmend überschreitet (Rockström et al. 2009).
Die Zunahme der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre ist dabei nur ein besonders prominenter anthropogener Eingriff in die Ökosysteme (Bindoff et al 2013). Auch andere grundlegende Erdsystemprozesse hat die Menschheit bereits in einen kritischen Zustand versetzt. So überschreiten die globalen Mengen von Phosphor und Stickstoff, die in Böden und Gewässer gelangen, ebenso kritische Grenzen, wie die Geschwindigkeit, mit der natürliche Arten aussterben (Rockström et al 2009, Steffen et al. 2015). Für einen überproportional hohen Anteil dieser Belastungen natürlicher Systeme sind die früh industrialisierten, wohlhabenden Länder verantwortlich (siehe bspw. Caney 2009 in Bezug auf Treibhausgasemissionen). Keinem einzigen Land ist es bisher gelungen, ein Mindestmaß an individuellem wie gesellschaftlichem Wohlstand zu verwirklichen und gleichzeitig die planetaren Belastungsgrenzen einzuhalten.
Geschwindigkeit und Umfang der globalen Ressourcennutzung haben dabei in der jüngeren Vergangenheit dramatisch zugenommen: So hat sich allein zwischen 1970 und 2008 der Verbrauch natürlicher Ressourcen verdoppelt (UNEP 2011), um den gleichen Faktor stieg zwischen 1980 und 2010 der Primärmaterialeinsatz (von ca. 36 Mrd. auf 78 Mrd. Tonnen, BMUB 2016). Nach jüngsten Schätzungen des International Resource Panel könnte der globale Bedarf an Primärmaterial bis zum Jahr 2050 auf 170 – 184 Mrd. Tonnen pro Jahr steigen (IRP 2017). Im Bereich der Klimapolitik droht das Ausbleiben einer mit den Zielen des Abkommens von Paris kompatiblen Politik im globalen Maßstab dazu zu führen, dass die Erde absehbar und irreversibel den lebensfeindlichen Zustand eines „Hothouse Earth“ erreicht (Steffen et al. 2018).
Die zentrale Herausforderung im Spannungsfeld von ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen der Nachhaltigkeit wird durch die folgende von Kate Raworth (2012) entwickelte Darstellung illustriert:
Sie verknüpft die von Rockström et al. (2009) etablierten neun planetaren Belastungsgrenzen („Environmental Ceiling“) mit elf sozialen Dimensionen, die von großer Bedeutung für ein gutes Leben sind („Social Foundation“).
Die bisher bestehenden Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsleistung, sozialer Entwicklung und Ressourcenbedarf etablieren innerhalb der Abbildung ein grundlegendes Spannungsverhältnis: Die Verwirklichung eines möglichst hohen Ausmaßes von individueller Lebensqualität und gesellschaftlichem Wohlergehen (bildlich: Erreichen bzw. möglichst Überschreiten des inneren Rings der „Social Foundation“) geht im globalen Maßstab bisher mit steigendem Ressourcenverbrauch und einer zunehmenden Annäherung bzw. dem Überschreiten der planetaren Belastungsgrenzen einher (äußerer Ring: „Environmental Ceiling“).
Die weltweit erste Zusammenschau auf der Ebene von 150 Volkswirtschaften zwischen einerseits der materiellen und sozialen Entwicklung und andererseits der damit verbundenen Ressourcenbelastung im Sinne der planetaren Belastungsgrenzen ergibt derzeit ein sehr ernüchterndes Bild:
Keinem einzigen Land ist es bisher gelungen, ein Mindestmaß an individuellem wie gesellschaftlichem Wohlstand zu verwirklichen, wie es etwa durch die sozialen Ziele der universellen Sustainable Development Goals (SDG) definiert wird, und gleichzeitig die planetaren Belastungsgrenzen einzuhalten, wenn diese nach einem Pro-Kopf-Ansatz auf nationale Anteile heruntergebrochen werden (O’Neill et al. 2018).*
Bei Nutzung aller in den Länderkontrasten aufscheinenden Effizienzreserven und auf Basis der heute vorhandenen Technologien wäre es nach Einschätzung von O’Neill et al. (2018) heute möglich, materielle und soziale Mindeststandards für die gesamte Weltbevölkerung zu verwirklichen. Jedoch würde die Übertragung des heute in wohlhabenden Ländern erreichten Niveaus auf alle Länder ihrer Einschätzung nach mit einer Ressourcenbeanspruchung einhergehen, welche die planetaren Belastungsgrenzen um den Faktor zwei bis sechs überschreitet.
Das im globalen Maßstab immer offensichtlicher zu Tage tretende Spannungsfeld zwischen ökonomischer Dynamik und damit einhergehenden ökologischen Belastungen hat in den vergangenen Jahrzehnten im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu einer Vielzahl von Positionen geführt, in denen fundamentale Zielkonflikte zwischen Ökologie und Ökonomie auf unterschiedliche Weise aufgegriffen und konzeptualisiert sowie alternative Lösungsvorschläge entwickelt wurden (Leipprand und aus dem Moore 2012).
Im Rahmen einer Studie für das Umweltbundesamt (Petschow et al. 2018) haben wir zentrale Argumente und Schlussfolgerungen aus dem gesamten Spektrum der Positionen innerhalb der Wachstumsdebatte – von Green Growth über A-Growth und Postwachstum bis hin zu Degrowth – dargestellt, analysiert und bewertet. Ausgangspunkt war dabei die normative Prämisse, dass das Ziel der Einhaltung planetarer Grenzen für umweltpolitisches Handeln maßgeblich sein sollte. Innerhalb des Diskurses stehen sich insbesondere zwei besonders prominente und eindeutig antagonistische Positionen gegenüber: Green Growth und Degrowth.
Green-Growth-Befürworter/innen argumentieren, dass weiteres Wirtschaftswachstum auch in früh industrialisierten, wohlhabenden Volkswirtschaften notwendig ist, um die Lebensqualität in diesen Gesellschaften zu erhalten oder zu erhöhen. Zudem bestehe hinreichende Gewissheit darüber, dass ökologische Belastungen durch geeignete Instrumente ausreichend stark reduziert werden können, damit die planetaren Grenzen eingehalten werden. Die Wirtschaftsleistung kann dabei – wenn auch in qualitativ veränderter Form – weiterhin wachsen (z.B. OECD 2011, Weltbank 2012, Jacobs 2013 oder Bowen 2014 sowie Bowen und Hepburn 2014). Diese Auffassungen lassen sich aber nur dann gut begründen, wenn eine Gewissheit für das Gelingen einer hinreichend starken Entkopplung unterstellt wird – die wissenschaftlich jedoch nicht haltbar ist. Degrowth-Vertreter/innen erläutern nicht überzeugend, ob und insbesondere wie die Lebensqualität erhalten werden kann, wenn das BIP pro Kopf (sehr) stark abnimmt.
So demonstrieren ökonomisch-ökologische Modelle zwar, dass es theoretisch möglich ist, künftiges Wirtschaftswachstum von kritischen Ressourcenverbräuchen und anderen ökologischen Belastungen zu entkoppeln. Doch die Modellergebnisse implizieren keinesfalls, dass dies im zur Verfügung stehenden Zeitraum auch in einem hinreichenden Ausmaß gelingen wird. Zudem basieren die Modelle auch auf Annahmen darüber, dass für die Entkopplung erforderliche Technologien rechtzeitig erfunden werden und sich schnell genug durchsetzen. Wissenschaftlich seriöse Aussagen dazu erscheinen jedoch kaum möglichzu sein, in jedem Fall sind sie mit großer Unsicherheit behaftet. Zudem müssen Rebound-Effekte in die Überlegungen einbezogen werden. Auch fehlt bislang Wissen darüber, welche Konsequenzen es für die künftige Entwicklung der Wirtschaftsleistung hat, wenn nicht nur ein einzelnes ökologisches Ziel, etwa die Reduktion der THG-Emissionen, konsequent verfolgt wird, sondern alle für die Einhaltung der planetaren Grenzen relevanten ökologischen Belastungen gleichzeitig reduziert werden.
Nicht zuletzt wird von Green-Growth-Vertreter/innen die in der neoklassischen Wohlfahrtsökonomik verankerte Auffassung der Lebensqualität zugrunde legt: Lebensqualität ist demnach das Aggregat des Ausmaßes, in dem individuelle Präferenzen erfüllt werden. Es ist aus einer gesellschaftlichen Perspektive aber nicht klar, warum gerade diese Auffassung von Lebensqualität als Präferenzerfüllung und nicht eine andere Konzeption der „richtige“ Maßstab für politisches Handeln sein sollte.
Degrowth-Vertreter/innen sind einerseits der Auffassung, dass Wirtschaftswachstum zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität in den wohlhabenden Ländern nicht (mehr) notwendig ist. Diese könne selbst dann gesichert oder gar erhöht werden, wenn die aggregierte Wirtschaftsleistung sinkt. Laut dieser Position besteht zudem hinreichende Gewissheit darüber, dass die Wirtschaftsleistung in den wohlhabenden Ländern sinken wird, wenn diese ihre ökologischen Belastungen ausreichend stark reduzieren (z.B. Kallis 2011, Paech 2012, Demaria u. a. 2013 oder Latouche 2015a/b). Allerdings erläutern Degrowth-Vertreter/innen nicht überzeugend, ob und insbesondere wie die Lebensqualität erhalten werden kann, wenn das BIP pro Kopf (sehr) stark abnimmt. Ebenso ist die behauptete Gewissheit über das unvermeidliche Scheitern einer hinreichend starken Entkopplungsstrategie wissenschaftlich nicht haltbar.
Vertreter/innen der Degrowth-Position verweisen meist darauf, wie umfangreich die ökologischen Herausforderungen wären, wie kurz der Zeitraum für die Reduktion der ökologischen Belastungen sei und wie wenig die bisherigen umweltpolitischen Bemühungen gebracht hätten. Sie verweisen auch darauf, dass eine positive Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen und Energie sowie Treibhausgasemissionen seit dem 19. Jahrhundert beobachtbar sei.
Die für den Erfolg der Entkopplung relevanten Parameter – Dekarbonisierungsraten einer Ökonomie, Entwicklung der Energie- und Ressourcenintensitäten – können jedoch politisch in hohem Maße beeinflusst werden (u.a. durch Steuern, Anreizsetzung, Technologieförderung etc.). Trendfortschreibungen aus einer Vergangenheit, in der eine entsprechende politische Steuerung nicht oder nicht in hinreichendem Ausmaß stattfand, können daher nicht belegen, dass die Entkopplung auch in der Zukunft nicht gelingen kann oder nicht gelingen wird.
Beide Ausgangspositionen – Green Growth ebenso wie Degrowth – beruhen mithin auf Kernannahmen, die sich wissenschaftlich nicht hinreichend begründen bzw. belegen lassen. Keine dieser Positionen sollte daher für sich beanspruchen, als alleinige Strategie für umweltpolitisches Handeln dienen zu können.
Ausgehend von diesem Ergebnis wurde vom Autor/innenteam im UBA-Projekt eine dritte, idealtypische Auffassung unterschieden und unter der Bezeichnung „vorsorgeorientierte Postwachstumsposition“ diskutiert. Wie die nächste Abbildung illustriert, ist diese Position einerseits ergebnisoffen und besitzt keine starken ex-ante-Prämissen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Wirtschaftsleistung sowie hinsichtlich des Gelingens oder Scheiterns der Entkopplung.
Andererseits lotet sie aus, wie groß der konsensuale und potenziell komplementäre Bereich zwischen verschiedenen Positionen auf der instrumentellen Ebene ist. Dabei wird auch die in der Multi-Level-Perspektive betonte Einsicht anerkannt, dass gesellschaftliche Wandelprozesse nicht allein auf der instrumentellen Ebene und durch Benennung von defensiven Zielen („planetare Grenzen“) angestoßen werden können (vgl. Geels 2011).
Die Grundlage für das Ausloten komplementärer Elemente auf der instrumentellen Ebene zwischen den im Bereich ihrer jeweiligen Kernannahmen antagonistischen Ausgangspositionen ist ein erweitertes Verständnis von Entkopplung, das in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ erarbeitet und im Abschlussbericht mit einer der folgenden Abbildung vergleichbaren Darstellung illustriert wurde.
Die klassische Strategie der Entkopplung, wie sie im „Green Growth“-Ansatz im Vordergrund steht, wird hier als Entkopplung im engeren Sinne dargestellt. Sie zielt darauf ab, die Entwicklung der Wirtschaftsleistung (BIP) von den damit bisher verbundenen Umwelteffekten zu entkoppeln. Die Abbildung illustriert ein Szenario der absoluten Entkopplung: Bei gleichbleibender Wirtschaftsleistung gehen die negativen Umwelteffekte nicht nur in relativer, sondern auch in absoluter Betrachtung über die Zeit zurück.
Ein komplementärer Ansatz der Entkopplung, der (implizit) in Teilen der Degrowth- bzw. Postwachstum-Literatur vertreten wird, wird hier als Entkopplung im weiteren Sinne bezeichnet. Sie zielt darauf ab, aus einem reduzierten Niveau der Umweltbelastung bzw. der Ressourcennutzung (innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen) ein möglichst hohes Maß an Wohlstand/Lebensqualität zu generieren. Bezieht man die Wirtschaftsleistung explizit ein, dann geht das Ausmaß der Entkopplung im weiteren Sinne dadurch über das Ausmaß der Entkopplung im engeren Sinne hinaus, dass eine zusätzliche Entkopplung zwischen Wohlstand/Lebensqualität und dem zugrunde liegenden Niveau der Wirtschaftsleistung erfolgt.
Die vorige Abbildung illustriert plastisch die oben ausgeführte Komplementarität von eher angebotsseitig auf eine Entkopplung im engeren Sinne abzielenden Elementen (bspw. Vollversorgung mit erneuerbaren Energien, geschlossene Kreislaufwirtschaft) sowie den eher nachfrageseitig auf eine darüber hinausgehende Entkopplung im weiteren Sinne hinwirkenden Elementen (bspw. Präferenz- und gesellschaftlicher Wandel in Richtung von geringerem materiellen Konsum und einer größeren Relevanz immaterieller Wohlstandsquellen).
Gemäß der „vorsorgeorientierten Postwachstumsposition“ ist es ungewiss, wie sich die Wirtschaftsleistung entwickeln wird, wenn die Wirtschaftsweise in den wohlhabenden Ländern im Einklang mit globalen ökologischen Zielen grundlegend verändert wird. Andererseits spielen aufgrund der heutigen Verfasstheit der früh industrialisierten, wohlhabenden Länder die Wirtschaftsleistung und die damit generierten Einkommen eine wichtige Rolle. Sie sind unter anderem grundlegend für die Funktionsweise fundamentaler gesellschaftlicher Institutionen, die elementare Bestandteile eines guten Lebens ermöglichen (beispielsweise Sozialversicherungssysteme, Bildungsausgaben etc.). Daraus lässt sich das Ziel ableiten, diese gesellschaftlichen Institutionen nach Möglichkeit vorsorglich so zu transformieren, dass sie ihre Funktionen unabhängig(er) von der Wirtschaftsleistung erbringen können. Dies würde der Politik auch größere Spielräume bei Konflikten zwischen ökonomischen und ökologischen Zielen ermöglichen.
Umweltpolitische Maßnahmen wären weniger stark unter „Wachstumsvorbehalt“ gestellt. Insgesamt lassen sich aus der vorsorgeorientierten Postwachstumsposition die folgenden drei Forderungen ableiten:
Erstens erfordert die Einhaltung der planetaren Grenzen eine Anpassung der ökonomischen Rahmenbedingungen, insbesondere durch den entschlossenen Einsatz von (marktbasierten) Instrumenten zur Internalisierung umweltschädlicher externer Effekte. Zweitens sollten durch partizipative Suchprozesse, Experimentierräume und neue innovations- und forschungspolitische Ansätze gezielt Pfade der gesellschaftlichen Entwicklung ausgelotet und erschlossen werden. Drittens sollten Potenziale für eine wachstumsunabhängigere Gestaltung gesellschaftlicher Institutionen identifiziert und nutzbar gemacht werden.
Die im Rahmen des UBA-Projektes erstellten Analysen zeigen jedoch, dass die bisher vorgeschlagenen Ansätze zur Verwirklichung von mehr Wachstumsunabhängigkeit allenfalls eine marginale Wirksamkeit besitzen. Zudem werden grundlegende Reformansätze bisher – wenn überhaupt – nur in kleinen Teilbereichen der Gesellschaft angedacht und in einer Reihe kleinerer Experimente verfolgt. Angesichts der Ungewissheit über die Erfolgsaussichten der bisher dominant verfolgten Strategie einer Entkopplung (im engeren Sinne) von Wirtschaftswachstum und negativen Umweltauswirkungen erscheint es jedoch geboten, weiter an der Konzeption und Erprobung von weniger stark vom Wirtschaftswachstum abhängigen Modellen zu arbeiten.
Nils aus dem Moore leitet das Büro Berlin des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und die RWI-Forschungsgruppe „Nachhaltigkeit und Governance“. Von 2011 bis 2013 hat er in der Enquete- Kommission des Deutschen Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ mitgearbeitet. Aufseiten des RWI war er von 2016 bis 2019 für jenes gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und dem Wuppertal Institut durchgeführte Vorhaben des Umweltbundesamtes verantwortlich, das die „vorsorgeorientierte Postwachstumsposition“ entwickelt hat. Er engagiert sich u.a. im Sustainable Development Solutions Network (SDSN Germany) und war an der Stellungnahme der Scientists 4 Future zur CO2-Bepreisung beteiligt. Auf Twitter: @nilsadmoore
David Hofmann ist seit 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) tätig. Neben seiner Tätigkeit als persönlicher Referent des wissenschaftlichen Geschäftsführers arbeitet er auch in Forschungsprojekten zu den Themen Postwachstum, alternative Ökonomie-Konzepte und neue Ansätze der Wirtschaftspolitik. Zudem ist er Redakteur des Blogs Postwachstum.de.
Dieser Beitrag beruht auf einer Reihe von Publikationen, die im Kontext des vom Umweltbundesamt geförderten Vorhabens„Ansätze zur Ressourcenschonung im Kontext von Postwachstumskonzepten“ (FKZ 3715311040) entstanden sind. Dazu zählen insbesondere Petschow et al (2018); Ott, aus dem Moore und Petschow (2018, im Erscheinen) sowie Petschow et al (2019).
Literatur:
Ott et al. 2018 (adaptiert aus: Deutscher Bundestag 2013)