Wie ist Chinas Aufstieg zur politischen und wirtschaftlichen Weltmacht zu bewerten? Zu einem der umstrittensten Phänomene der Gegenwart legt Giovanni Arrighi eine spannende Analyse vor. Als Grundlage dient ihm dabei eine Neuinterpretation von Adam Smith, den er als Theoretiker einer nichtkapitalistischen Marktwirtschaft liest.
Chinas Aufstieg zur politischen und wirtschaftlichen Weltmacht bietet Stoff für viele wissenschaftliche Untersuchungen. Giovanni Arrighi wählt entsprechend seinen Forschungsschwerpunkten einen wirtschaftssoziologischen Zugang, indem er Adam Smiths "Wohlstand der Nationen" als analytisches Instrument zu Grunde legt. Dabei kommt er zu teils überraschenden Ergebnissen, vor allem, dass Smith durchaus nicht nur als Vorbote marktliberaler Wirtschaftsordnungen gelesen werden muss, wie das typischerweise getan wird.
Giovanni Arrighi (1937-2009) war Professor für Soziologie an der Johns Hopkins Universität in Baltimore, USA. Seine Forschungsschwerpunkte sind komparative und historische Soziologie, Weltsystemanalye und Wirtschaftssoziologie. Er nimmt insbesondere die Ursachen und Konsequenzen von Ungleichheiten in Wohlstand, Status und der Macht von Nationen in den Blick. 1994 erschien von ihm "The Long Twentieth Century: Money, Power and the Origins of Our Times", 1999 (zusammen mit Beverly J. Silver) "Chaos and Governance in the Modern World System".