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In diesem Interview geht es insbesondere um die Beschäftigung mit der Ungleichheit, der sich Thomas Piketty in seinen Büchern "Das Kapital im 21. Jahrhundert" sowie "Kapital und Ideologie" widmet. Hierbei geht es sowohl um eine historische Betrachtung der Entwicklung der Ungleichheit in Europa und den USA als auch um die Frage, wie vergangene und heutige Gesellschaften jeweils Wege gefunden haben, Ungleichheit einzudämmen und auch bestehende Ungleichheiten zu rechtfertigen. Denn für Piketty ist klar: Ungleichheit ist kein Naturgesetz. Sie entsteht und existiert in einem gesellschaftlichen und politischen Kontext, in dem sie gerechtfertigt sein oder zumindest gerechtfertigt erscheinen muss. Gerade deswegen verweist Piketty immer wieder auf die historische Betrachtung des Umgangs mit der Ungleichheit, um zu verstehen, dass die heutige Ungleichheit, mit der wir es zu tun haben, nicht so bleiben muss, und dass wir sie reduzieren können.
Interessant ist hier vor allem Pikettys erneuter Bezug auf Karl Marx - diesmal nicht nur mit dem Terminus des Kapitals, sondern eben auch mit dem der Ideologie. Wenn er beschreibt, dass wir in der Lage sind, die Ungleichheit zu reduzieren, dann stellt er sich gegen die dominante Vorstellung oder "Ideologie", dass es diese Ungleichheit dringend für wirtschaftliche Prosperität brauche. In seiner Nähe zu Marx betont er, dass es ihm nicht um einen Klassenkampf geht, sondern vor allem um einen Kampf der Ideen darüber, wie wir als Gesellschaft unsere Wirtschaft einbetten wollen. Es geht ihm darum zu zeigen, dass es Ideen gibt, die sich der herrschenden Ideologie entgegenstellen.
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