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Ein reines Monopol (Mono - griech. monos = „allein“, „einzig“; Pol - polein = „verkaufen“) liegt immer dann vor, wenn viele Nachfrager (z.B. private Haushalte) genau nur einen einzigen Anbieter (z.B. Unternehmen) eines bestimmten Gutes bzw. einer bestimmten Leistung zur Auswahl haben, ohne Wahl auf ein Substitut (Ersetzung des Gutes bzw. der Leistung mit einer anderen).
Inhaltsverzeichnis
Das reine Monopol stellt dabei eine in Deutschland fast undenkbare Form des unvollständigen Wettbewerbs dar, in der es für Güter/Leistungen auf einem Markt lediglich einen einzigen Anbieter und viele Nachfrager gibt. Anstelle der Wortgruppe reines Monopol ist es heutzutage geläufiger nur Monopol zu benutzen. Dabei sind monopolartige Stellungen, z.B. aufgrund von Innovationsvorsprüngen, wie man leicht vermuten könnte, keine Monopolbetrachtungen im eigentlichen Sinne. Es ist vielmehr auf Beschränkungen, hinsichtlich Wettbewerbsausübung (z.B. Konkurrenzverdrängung, Ressourcenzurückhaltungen etc.), zur Beschreibung eines Monopols, abzustellen. Die Marktform Monopol (wie auch Oligopol und Polypol) richtet sich dabei nach der Angebotsseite (Anbieterseite) aus, da es für die Nachfragerseite Sonderformen gibt.
Die Entstehung von Monopolen bzw. der Tendenz zu Monopolen kann unterschiedlichste Ursachen haben. Einige Ursachen liegen schon in der Historie begründet und reichen weit in die Vergangenheit zurück. Es wird daher unterschieden:
Diese Form des Monopols entsteht z.B. durch alleinige Nutzung von Technologien, der alleinigen Nutzung von Rohstoffen oder auch durch bestimmte Eintrittsbarrieren in den Markt. Eine Eintrittsbarriere könnte ein Konkurrent darstellen, der den Markt zu günstigeren Kosten bedienen kann. Eine aufwendige Infrastruktur könnte ebenso eine Eintrittsbarriere darstellen.
Diese Art des Monopols liegt vor, wenn ein einzelner Anbieter soviel Marktmacht besitzt, dass er andere vom Markt verdrängen kann bzw. deren Verhalten zum Wohle für sich beeinflussen kann.
Diese Form des Monopols entsteht durch Zusammenschlüsse mehrer großer Anbieter (Anbietergruppen) zu einem Syndikat oder auch Kartell. Durch diese Zusammenschlüsse kann der Wettbewerb nahezu ausgeschaltet und die Preise für die Güter/Leistungen festgelegt werden. Allerdings sind Absprachen als auch Kartelle in Deutschland verboten. Hierfür existiert ein Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen.
Diese Art von Monopol ergibt sich aus staatlichen Regularien, etwa durch gesetzliche Bestimmungen oder der Selbstvorbehaltung von bestimmten Tätigkeiten bzw. Handlungen durch den Staat.
Das Monopol lässt sich dabei am Besten im direkten Vergleich mit anderen Marktformen einordnen. Die Einordnung erfolgt durch Klassifizierung in verschiedene Marktformen und stellt auf die individuellen Merkmale ab. Die Merkmale setzen sich aus den spezifischen Eigenschaften und Verhaltensweisen bezüglich Wettbewerbswillen und der Fähigkeit zum Wettbewerb zusammen. So ist ein Monopolist eher schwerfällig hinsichtlich wirtschaftlicher Veränderungen. Das Monopol muss dabei weniger auf den Markt reagieren und weißt ein eher unflexibles Verhalten auf und passt sich veränderter Marktbedingungen schlechter an. Hingegen es bei Oligopolisten und Polypolisten, durch andere Anbieter-/Nachfragerrelationen, eher leichtfälliger und flexibler, hinsichtlich sich veränderter Marktbedingungen, scheint.
Neben den typischen Marktformen einer Volkswirtschaft Monopol, Oligopol und Polypol gibt es auch noch Sonderformen, Monopson und Oligopson. Bei diesen Sonderformen sind die Relationen genau umgekehrt. Einem Monopson stehen viele Anbieter einem Nachfrager gegenüber und bei einem Oligopson stehen viele Anbieter einigen wenigen Nachfragern gegenüber. Weitere Sonderformen sind das Bilaterale_Monopol und das Bilaterale_Oligopol sowie das beschränkte Monopol und das beschränkte Monopson.
Durch seine sehr hohe Marktmacht kann ein Monopolist den Preis für sein Gut/Leistung relativ frei bestimmen. Wettbewerber (Konkurrenten) braucht das Monopol dabei kaum zu fürchten. Ein Monopolist bestimmt dabei den Preis für sein Gut/Leistung nach einer Preisabsatzfunktion (beim Monopol identisch mit Marktnachfragefunktion), in der die nachgefragte Menge (absetzbare Menge) eines Gutes/Leistung mit dem Preis für das Gut beziehungsweise der Leistung in eine Beziehung gebracht wird. Dabei wird ein Monopolist versuchen, den Preis künstlich nach oben zu drücken. Dies erreicht ein Monopolist durch eine entsprechend gering-gehaltene Menge (Ausbringung). Ist der Preis sehr hoch, so wird die nachgefragte Menge eher gering sein, entsprechend gilt auch: Ist der Preis sehr niedrig, so wird die nachgefragte Menge eher hoch sein. Für einen Monopolist ist dabei entscheidend, bei welchem (Grenzerlös = Grenzkosten) Preis sein Gewinnmaximum liegt. Der Cournotsche_Punkt drückt dabei die optimale Ausbringungsmenge und den optimalen Preis, welcher zur Gewinnmaximierung führt, aus.
Sehr gut nachvollziehbar ist ein Monopol an folgendem Beispiel: Nehmen wir an, Fleischermeister Mett betreibt die einzige Fleischerei in der Stadt. Mett hat somit eine Monopolstellung zur Herstellung von Bockwürsten innerhalb der Stadt. Zur Vereinfachung unterstellen wir Mett, dass er keine Fixkosten zur Betreibung seiner Fleischerei hat. Ebenso unterstellen wir, dass er zur Herstellung einer Bockwurst immer die gleichen Grenzkosten hat. Die Abbildung optimale Ausbringungsentscheidung eines Monopolisten soll dabei zur Verdeutlichung dienen. Die Abbildung zeigt die Preisabsatzfunktion, aus dieser sich die Grenzerlösfunktion ergibt. Der Grenzerlös drückt dabei aus, wie viel Mett mehr verdient, wenn er eine Bockwurst mehr verkauft. Die Grenzkosten drücken dabei aus, wie viel Mett die Herstellung einer Bockwurst kostet. Mett fragt sich nun, bei welcher Ausbringungsmenge und Preis sein Optimum und somit sein Gewinnmaximum liegt. Würde Mett die Bockwurst für einen sehr hohen Preis anbieten, wäre die Nachfrage entsprechend gering. Er passt also den Verkaufspreis für eine Bockwurst an, bis die Grenzkosten dem Grenzerlös entsprechen. Mett erzielt also solange einen Zusatzerlös, bis die Grenzkosten gleich dem Grenzerlös sind und genau diese Ausbringungsmenge und der dazugehörige Preis (Parallelverschiebung zur Preisabsatzfunktion = Cournotscher Punkt) wäre Mett sein Optimum und somit sein Gewinnmaximum.
Weitere Monopole, zumindest Tendenzen, bildet dabei die Vereinigung Erdölfördernder Länder (OPEC), der Diamantenmarkt, die Schornsteinfeger in Deutschland und das Unternehmen Microsoft in einigen Betriebssystem-spezifischen Bereichen. Bis zum 31.12.2007 hatte die Deutsche Post das Zustellungs- bzw. Briefmonopol zur Beförderung von Briefen unter 50 Gramm.
Krugmann/Obstfeld, Internationale Wirtschaft, Pearson Studium 2007
Olten, Wettbewerbstheorie und Wettbewerbspolitik, Oldenbourg Verlag 1998
Pindyck/Rubinfeld, Mikroökonomie, Pearson Studium 2005
Streissler/Watrin, Zur Theorie marktwirtschaftlicher Ordnungen, Siebeck Verlag 1980
Pindyck/Rubinfeld, Mikroökonomie, Oldenbourg Verlag 1998
http://www.mein-wirtschaftslexikon.de/m/monopol.php
http://www.wirtschafts-lehre.de/monopol.html