Economics need to change - now more than ever! With Exploring Economics, we strengthen alternative economic approaches and counter mainstream economics with a critical and pluralistic vision of economic education. We also provide background analyses on current economic debates to strengthen a critical economic discourse.
Unfortunately, we are running out of money to continue our work.
With a small contribution you can help Exploring Economics to stay online. Thank you!
We are a registered non-profit organization | Bank account: Netzwerk Plurale Ökonomik e.V., IBAN: DE91 4306 0967 6037 9737 00, SWIFT-BIC: GENODEM1GLS | Imprint
Als Produktivität bezeichnet man das Verhältnis zwischen der Ausbringungsmenge (Output) und dem dafür benötigten Einsatz an Produktionsfaktoren (Input).
Inhaltsverzeichnis
Als Produktivität bezeichnet man das Verhältnis zwischen der Ausbringungsmenge (Output) und dem dafür benötigten Einsatz an Produktionsfaktoren (Input). Sie liefert eine wichtige Kennzahl über die Leistungsfähigkeit bzw. Effizienz eines Wirtschaftssubjektes/- objektes bzw. eines ökonomischen Prozesses. Die Kennzahl der Produktivität findet in allen ökonomischen Bereichen Anwendung und liefert eine wichtige Größe für Kleinstbetriebe (bspw. Eier Produktivität eines Bio Kleinstbauern mit 5 Hühnern) bis hin zu gesamtheitlich gesehenen Wirtschaftsbereichen (bspw. Produktivität der Autoindustrie in Deutschland).
Formel für die Produktivität:
Das Produktivitätsverhältnis bezeichnet dabei die Verhältnismäßigkeit aus dem produzierten Output und den dafür benötigten Input. Dieses Verhältnis ist bei verschiedenen Wirtschaftssubjekten unterschiedlich, da jedes Subjekt in der Regel unterschiedlich produktiv ist. Die Gründe für die unterschiedlichen Produktivitäten können sehr vielfältig sein. Meist resultiert ein unterschiedliches Produktivitätsverhältnis jedoch aus den verschiedenen Kosten für die Input Güter und der technologischen Divergenz der Produktionsanlagen.
Diese verschiedenen Produktivitätsverhältnisse einzelner Wirtschaftssubjekte sind die Grundidee für nationalen und internationalen Handel. Würde dies konsequent auf internationaler Ebene durchgeführt, könnte der Weltaußenhandel zu einem deutlichen Wohlfahrtsgewinn in den Volkswirtschaften der Länder führen. Dies ist ein wichtiger Aspekt des Ricardo Modells, welches für einen weltweiten Außenhandel frei von jeglichen staatlichen Beschränkungen steht.
Beispiel (fiktive Werte): Nehmen wir an diese beiden Volkswirtschaften können mit einem Arbeitseinsatz (Input) von 12 Stunden folgende Alkoholische Getränke (Output) herstellen:
Land |
Produktion von Bier (in L) |
Produktion von Wein (in L) |
---|---|---|
Deutschland |
120 |
20 |
Frankreich |
80 |
40 |
Verhältnis |
1:1,5 |
2:1 |
Deutschland ist in diesem Fall Frankreich in der Bierproduktion überlegen, die Produktivität fällt somit höher aus. Mit den 12 Stunden Arbeitseinsatz müsste Frankreich 1,5x so lange produzieren um den gleichen Output herzustellen. Bei der Produktion von Wein hingegen besitzt Frankreich ggü. Deutschland einen Produktivitätsvorteil. Hier müsste Deutschland 2x mehr Input bereitstellen um den gleichen Output wie Frankreich zu erreichen.
Die Produktivitätsverhältnisse im Fall der Bierproduktion sind somit in Deutschland besser als in Frankreich. In der Weinproduktion ist das Produktivitätsverhältnis in Frankreich besser als in Deutschland. Beide Länder könnten in diesem Falle ihre allgemeine Wohlfahrt steigern, indem sich jedes Land auf das Gut konzentriert indem es einen Produktivitätsvorteil besitzt und das andere Gut, zu Gunsten von Produktionskapazitäten für das produktiver Gut, einstellt. Deutschland sollte somit Bier nach Frankreich exportieren und im Gegenzug Wein aus Frankreich importieren. Für Frankreich gilt der selbe Gedanke, Wein sollte nach Deutschland exportiert und Bier importiert werden. Wenn dies real geschehen würde, könnten beide Länder aufgrund der größeren Massenproduktion von zusätzlichen Kostendegressioneffekten profitieren.
Gustav Dieckheuer, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, 2. Aufl., München; Wien: Oldenbourg, 1991
Paul Krugman und Maurice Obstfeld,Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft, 7. Aufl., München: Pearson, 2006
Thomas Sauer, Script VWL III: Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Sommersemester 2008, Fachbereich BW, FH Jena