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Woher kommt der Kapitalismus? Ist er eine natürliche Folge der gesellschaftlichen Entwicklung? Oder resultiert er aus Theorien, die im Laufe des politischen und technologischen Wandels entstanden sind? Die Serie "Der Kapitalismus" begibt sich weltweit auf die Suche nach Antworten und schreckt nicht davor zurück, alte Idole zu stürzen und Vorurteile auszuräumen. In sechs Folgen werden Menschen aus 22 Ländern befragt, darunter Jäger aus dem Amazonas-Gebiet, die letzten Kommunisten Chinas und Börsenmakler aus New York. Wie sieht die Welt nach der Krise 2008 aus? Mehr als 20 renommierte Wirtschafts-Experten versuchen das herauszufinden und begeben sich auf den Spuren der großen Denker, die die Geschichte des Kapitalismus geprägt haben.
Der Untergang des Sowjetreiches war auch das Ende des Kommunismus. Das einzig funktionierende Wirtschaftssystem sei der Kapitalismus – dachten viele. Spätestens seit der Finanzkrise 2008 scheint diese These mehr als fraglich. In dieser Dokumentation reflektieren mehr als 20 prominente Mitwirkende aus dem Bereich Wirtschaftstheorie die Entwicklung seit 2008 und hinterfragen die wirtschaftspolitischen Denker aus der Geschichte des Kapitalismus.
So vertreten die meisten Volkswirte und einige Historiker die Meinung, dass die freie Marktwirtschaft nach heutigem Muster erstmals von Adam Smith in seinem Buch „Wohlstand der Nationen“ geschildert wurde und sich in der Zeit der industriellen Revolution herausbildete.
Der Dokumentarfilm wirft diese konventionelle Sichtweise über Bord und lädt ein zu einer Weltreise durch eine 500-jährige Geschichte voller Überraschungen. Die Recherchen führen zu einem chinesischen Admiral, zu Festungen in Ghana, in denen die Sklaven gefangen gehalten wurden, bis über den Atlantik zu den Goldminen der Neuen Welt. Hier liegen die tatsächlichen Ursprünge unseres heutigen Wirtschaftssystems: Die Entdeckung Amerikas brachte eine tiefgreifende globale Veränderung und grundlegende Verwerfungen des sozialen Gefüges mit sich.
In dieser ersten Episode der sechsteiligen Dokumentationsreihe über den Kapitalismus geht es um dessen Ursprungsgeschichten. Beispielsweise basierten vorkapitalistische Formen des Wirtschaftens nicht auf reinen Tauschgeschäften von diversen Gütern, sondern auf einem System der Reziprozität. Adam Smith begründet mit seinem Werk zwar die Disziplin der Nationalökonomie, baut aber wesentlich auf den Überlegungen der Physiokraten auf und bleibt blind gegenüber der Sklaverei. Es ist jedoch die Kolonisierung der Karibik und der Amerikas, die eine Dynamik wie den transatlantischen Sklavenhandel in Gang setzte ohne jenen kapitalistisches Wirtschaften im heutigen Sinn kaum möglich gewesen wäre. Durch die sogenannte Versilberung der chinesischen und iberischen Wirtschaft enstand u.a. die Nachfrage nach britischer Schafswolle und somit einher ging damit auch die Enclosure-Bewegung, welche zahllose Bauern von öffentlichen Bewirtschaftungsflächen vertrieb und in große Armut stürzte und gleichzeitig üppiges Weideland für die Produktion von Schafswolle umfunktionierte und die britischen Textilfabrikbesitzer auf einmal Zugriff auf die neuen Landlosen und deren Arbeitskraft hatten.
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