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An vielen Stellen scheinen die Dinge nicht so zu laufen, wie sie laufen sollten: die ökonomische Ungleichheit ist groß, bloßes Wohnen wird immer teurer, öffentliche Güter wie Krankenhäuser oder Universitäten geraten unter einen ökonomischen Erfolgsdruck, der ihrer ursprünglichen Funktion nicht gut tut. Der renommierte Philosoph Axel Honneth erkennt ein allgemeines Unbehagen mit den Zuständen des Neoliberalismus, das sich jedoch nicht in einem gebündelten Protest äußert. Dieses Unbehagen beschreibt er folglich als richtungslos, was der Beobachtung entspricht, dass auch die politische Gestaltung unserer Gesellschaft und damit auch dieser unbehaglichen Veränderungen alternativlos scheint.
Genau dieser Frage nach einer gesellschafltichen Alternative, die sich der Verwerfungen einer zunehmenden "Ökonomiesierung" annimmt, geht Axel Honneth nach. Er beruft sich hier auf die Idee des Sozialismus und geht der Frage nach, inwiefern gerade dieser als eine Bewegung der Freiheit verstanden werden kann, die es uns erlaubt Freiheit und Solidarität zusammenzubringen anstatt sie gegeneinander auszuspielen, und so der krassen Ungleichheit entgegenwirken zu können.
Anhand des Begriffs der Freiheit, der sowohl für den Liberalismus als auch für den Sozialismus zentral ist, legt Honneth dar, dass unsere einseitige Vorstellung davon, was Freiheit ist, dazu führt, dass wir Alternativen zum Kapitalismus gar nicht mehr wahrnehmen oder diskutieren können, weil sie von Anfang an als der Freiheit widersprechend abgestempelt werden. Durch seine Hervorhebung dessen, was Honneth "soziale Freiheit" nennt, öffnet er die Augen dafür, uns auch eine andere Einrichtung unserer Wirtschaft vorstellen zu können. Ganz konkret plädiert er für eine andere Lehre in den Wirtschaftswissenschaften, die sich stärker an ihrer eigenen Historie und ihrem eigenen Pluralismus orientiert.
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