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Als Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine haben westliche Staaten eine Reihe beispielloser Sanktionen verhängt. Viele davon treffen das russische Finanzsystem. Das Land ist zum Teil vom internationalen Bankenkommunikationssystem SWIFT ausgeschlossen und einige Reserven der russischen Zentralbank sind eingefroren. Alles mit dem Ziel, die russische Wirtschaft international zu isolieren und damit die Regierung zum Einlenken zu bewegen. Wie die Finanzsanktionen funktionieren und welche Auswirkungen sie haben, besprechen wir mit dem Wirtschaftshistoriker Adam Tooze von der Columbia University, der seine finanz- und geopolitische Expertise in Büchern wie "Crashed" und "Shutdown" unter Beweis gestellt hat. Das Webseminar wird von Michael Peters, Referent für Finanzmärkte der Bürgerbewegung Finanzwende, moderiert.
Zu Beginn beschreibt Adam Tooze das bisher gängige Sanktionsmodell à la Iran unter der Annahme, dass Russland die Ukraine binnen einer Woche militärisch besiegt:
Eine Woche nach Kriegsbeginn wurde eine neue Dimension sofort implementiert nachdem klar wurde, dass die Ukraine eine Chance hat sich angemessen zu verteidigen:
Die Umsetzung dieser Sanktion bedeutet die Abkoppelung des gesamten russischen Wirtschaftssystems von der Weltwirtschaft, denn damit werden Russlands Währungsreserven i.H.v. über US$600 Mrd. unbrauchbar gemacht und es wird eine Stützung bzw. Abfederung der Abwertung des Rubels nicht mehr über diese Devisen möglich sein.
Des Weiteren wird auf die Auswirkungen der Finanzsanktionen auf die russische Wirtschaft allgemein (24:54) und auf die Oligarchen im Speziellen eingegangen (29:57). Auch wie potentiell die Sanktionen umgangen werden könnten wird näher beleuchtet (37:50). Auf Öl- und Gassanktionen bzw. Importstopp seitens der EU kommt die Diskussion anschließend zurück (42:36). Zum Schluss wird noch über die Dauer der Wirksamkeit der Sanktionen (54:45) und die fiskalpolitischen Effekte derselben debattiert (57:00).
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